Morbid Angel: Zelebration eines Death Metal Meilensteins

Ein Jahr nach dem 20-jährigen Jubiläum ihres bestverkauften long players "Covenant" besuchten die Death Metal Heroen am 2. Dezember 2014 die Bayerische Landeshauptstadt und feierten ihr Album zusammen mit ihren Fans in der Halle des Backstage.

Eröffnet wurde die Show pünktlich um 20 Uhr von der deutschen Death Metal band Deserted Fear, die sogleich ihr musikalisches Können unter Beweis stellten. Auch wenn die Halle zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz voll war, war die Stimmung vom ersten Ton an gut. Mit ihren derben Gitarrenriffs und eingängigen Hooklines konnten Deserted Fear die Zuhörer schnell begeistern. Neben Songs ihres neuen Albums „Kingdom of Worms“, welches erst im Oktober veröffentlicht wurde, performten die Metaller rund um Sänger Manuel Glatter auch einige Songs aus ihrem Debütalbum „My Empire“ (2012). Eine Bemerkung wert sei an dieser Stelle auch dem Gitarrensolo von Gitarrist Fabian Hildebrandt, welches die 40-minütige Show der Thüringer perfekt ergänzte.

Dann um 21:15 Uhr: Die Rückkehr der Death Metal Kolosse. Endlich kamen die erfahrenen Headbanger von Morbid Angel auf die Bühne. Die inzwischen gut gefüllte Halle des Backstage rückte näher an die Bühne heran, um etwas verspätet das 20-jährige Jubiläum von „Covenant“, einem Meilenstein der Metal Szene, mit der Band zu feiern. In 1993 als erstes Death Metal Album unter einem großen Plattenabel veröffentlicht war „Coventant“ nicht nur das als satanischste angesehene Album, es markiert auch den (kommerziellen) Durchbruch des Death Metal im Allgemeinen und von Morbid Angel im Speziellen.
Wie erwartet feierten Morbid Angel ihr Jubiläum gebührlich. Sänger David Vincent zeigte seine große stimmliche Vielfalt, die von rauem Geschrei bis zu verhältnismäßig softeren Klängen wie zum Beispiel bei „God of Emptiness“ reicht.
Trotz der Tatsache, dass die Europa Tour gänzlich unter dem Motto „Covenant“ stand, spielte die Band aus Tampa, Florida nicht nur Songs wie „Pain Divine“, „World of Shit“ oder „Angel of Disease“ aus ihrem Bestseller-Album. Vor allem gegen Ende reisten Morbid Angel durch ihre 30-jährige Bandhistorie und performten Tracks von allen Alben, beginnend mit „Immortal Rites“ des Debütalbums „Altars of Madness“ (1989) bis hin zu „Existo Vulgoré“ aus dem neuesten Werk „Illud Divinum In Sanus“ (2011).
Eines der Highlights des Abends war zweifellos das Gitarrensolo von Gründungsmitglied und Lead Guitarist Trey Azagthoth in “Chapel of Ghouls”, bei dem er sein außergewöhnliches Talent unter Beweis stellte. Allein die Tatsache, dass Morbid Angel keine Zugabe spielten, war ein wenig enttäuschend für die anwesenden Fans.
Trotz allem zeigten Morbid Angel in ihrer eineinhalb-stündigen Show, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen und definitiv zu den Must-See Acts der Metal-Szene gehören.

Setlist:
Rapture
Pain Divine
World of Shit
Vengeance is Mine
Lion’s Den
Blood on My Hands
Angel of Disease
Sworn to the Black
—— NAR MATARU —
God of Emptiness
Where the Slime live
Bil Ur Sag
Ageless Still I am
Curse the Flesh
Existo Vulgore
Immortal Rites
Fall from Grace

Text: Tanja Frank