Metalfest Austria 2012 - Rückblick

Vom 31. Mai bis 02. Juni fand am Schloss Mamling bei Mining am Inn eine weitere Auflage des Metalfest Austria statt. Gleich zu Beginn lies der Wettergott keinerlei Gnade walten und fuhr erstmal mit ordentlichen Unwettern auf. Doch er beruhigte sich über Nacht zu Tag zwei und sorgte von da an für einen richtig geilen Event der schließlich von den BIG4 Helden MEGADETH glorreich beendet wurde.

 

Tag 1:
Bereits im Vorfeld zum Festival gab es ordentliche Regenschauer. Das Festivalgelände, hauptsächlich die Wege am Campground, wurden zu wahren Schlamm-Highways. In diesen Zeiten mochte man es kaum für möglich halten, dass es jemals wieder warm und trocken sein könnte. Doch so geschah es. Um die 25 Grad und teils Sonne, teils Wolken am Nachmittag des ersten Tages. Dann kamen 10 Minuten des Grauens. Hagel, Blitz und Donner trugen dazu bei, einen Großteil der Pavillons zu zerstören und um einige Zelte komplett unter Wasser zu stellen, wenn nicht sogar auszuradieren. Hinzu kamen starke Beschädigungen an der Main Stage. Die Metalfest Crew tat wirklich alles, um einen Abbruch zu verhindern. Die Sicherheitsbehörden sagten so schließlich die Auftritte von BEHEMOTH und KREATOR ab. Es könne die "körperliche Sicherheit der Besucher nicht mehr gewährleistet" werden. Immerhin konnten die beiden Bands noch ihre Autogrammstunden am Nachmittag wahrnehmen. Wenn man von den zwei bis drei (angeblichen) Stunden Regen (ich war leider nicht vor Ort) in der Folgenacht absieht, war es jedoch von da an trocken und es kam Stück für Stück bestes Festivalwetter herangezogen. Ca. 30 Betten wurden im Zelt aufgestellt, um denjenigen eine Unterkunft zu bieten, die ihr Zelt vergessen konnten. Trotz allem kamen die Besucher in den Genuss von u. A. Vader, Powerwolf, Eluveitie und Kyuss Lives!

 

Tag 2:
Der Freitag, Tag zwei, startete mit tuXedo auf der Mainstage. Die Alpencore-Fanatiker aus dem Umkreis von Mattighofen zeigten abermals eine wie gewohnt grandios abgestimmte Bühnenshow. Gefühlt standen zum Frühstückskonzert um 11 Uhr schon ein paar hundert Besucher auf dem Feld vor der Bühne um tuXedo lauthals zu unterstützen. Spitzen Auftakt in einen erfolgreichen Tag. Das Wetter hielt durch, es war zeitweise Sonnig und ein frischer Wind blies um die Ohren. 
Am Nachmittag wurde es interessant im Line-Up. Death Angel, gefolgt von Saltatio Mortis, Dark Tranquillity und Ensiferum brachten die Hauptbühne zum Beben. So war für jeden metallischen Geschmack etwas dabei und das sah man auch vor der Bühne. Der Vorplatz war zu jeder Zeit gut gefüllt und die Stimmung wurde immer besser. Besonders Saltatio Mortis und Ensiferum durften sich über erstklassige Stimmung im Publikum erfreuen. Der Abend wurde von Fear Factory eingeleitet, die ebenso wie W.A.S.P einen richtig guten Tag erwischten und eine klasse Show spielten. Mit den Klassikern von In Extremo wurde der Tag belohnt und abgeschlossen. 

 

Tag 3:
Der letzte Tag war wohl der Größte im Bandaufgebot des Metalfest. Kontrust, die für mich eine Art modernen System Of A Down Sound machen, durften am frühen Nachmittag als vierte Gruppe auf die Main Stage. Wie schon im Backstage München vor einigen Wochen, zeigten sie kraftvolle Musik und eine nicht langweilig werdende Show. Die Piraten von Alestorm stürmten im Anschluss die Bühne und boten eine wahre Schlacht. Moonspell, Legion Of The Damned und Hypocrisy zogen nach bevors noch einmal so richtig laut wurde. Keine geringeren als Blind Guardian standen um Punkt 19.45 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit auf der Matte, um eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen. Gänsehaut pur. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Allein schon vom klaren Sound - der und das muss hier ausdrücklich gesagt werden, das ganze Festival über bestand - die beste Show von den Jungs rund um Frontman Hansi Kürsch, die ich bis dato gesehen habe. Nur eine halbe Stunde später kamen die wohl mitunter Größten der Größten an die Reihe. Megadeth. Sie spielen einfach in ihrer eigenen Welt weit abgeschottet von allen Anderen. Sowohl Backstage als auch auf der Bühne. Wer zu viel erwartet hatte, wurde zwar etwas besänftigt, musste aber keineswegs enttäuscht sein. Sie spielten ihre Songs gekonnt herunter, machten keine großen Reden und sorgten trotzdem für eine sehr gute Stimmung. Das Publikum beherrschte die Texte ebenso gut wie die von Blind Guardian zuvor. Megadeth ein seltener Gast, ein Phänomen und zu recht in den BIG4 neben Metallica, Anthrax und Slayer. Seit Jahrzehnten auf den größten Bühnen der Welt unterwegs und kein bisschen leiser.

 

Vollsten Respekt an die Veranstalter, Helfer und alle Beteiligten die einen Abbruch des Festivals verhinderten und hier einen Event hingestellt haben, der sich keinesfalls verstecken muss. Ein im wahrsten Sinne des Wortes sonniger Abschluss des Metalfest Austria 2012.

Manuel Miksche