Ein bisschen Metalcore muss sein – Any Given Day und For I Am King in München

Freitag Abend und eine lange Schlange tummelt sich vor dem Seiteneingang des Clubs im Backstage. Jede Menge Septums, jede Menge Tattoos und eine dunkelbunte Meute, ganz klar: Es ist Metalcore Zeit! An diesem Abend schauten Any Given Day mit For I Am King als Vorband in München vorbei, um ihren Fans an diesen kühlen Tagen etwas einzuheizen.

For I Am King
Bereits vor Beginn des Konzerts war der Andrang auf den Club überraschend groß, weshalb die Zeit in der Warteschlange vor der Eingangstür beinahe rekordverdächtig war. Im Club angekommen bestätigte sich dieser Eindruck schnell, da dieser Konzertabend schnell intime und kuschelige Züge annahm – und das obwohl die Treppe nach oben für das Publikum geöffnet war. Recht pünktlich startete die erste und einzige Vorband des Abends: For I Am King. Die bisher noch relativ unbekannte Band aus den Niederlanden legte von Anfang an ordentlich vor und brachte den Club binnen Sekunden zum Beben. Mit dafür verantwortlich war eindeutig die Frontfrau des Metalcore Gespanns. Die Performance und Growls von Alma harmonierten auf den Punkt mit ihren 4 Mitstreitern und verlieh der Band das gewisse Etwas. Auch beim Publikum schien der Auftritt gut anzukommen. Moshen, grölen und dergleichen war eindeutig vorprogrammiert. Ein wirklich passender Start in den Abend, der den Niederländern sicherlich einige neue Fans verschafft hat. So kamen auch wir nicht drumrum den aktuellen Silberling „Daemons“ am Merch abzugreifen. Hört rein, es lohnt sich!

Any Given Day
Nach einer kurzen Umbaupause, in der sich das Publikum mühevoll neues Bier an der Bar verschaffte, betraten Any Given Day die übersichtliche Bühne im Club. Die Senkrechtstarter aus Nordrhein-Westfalen veröffentlichten im August 2016 ihr zweites Album „Everlasting“, dem sie ihre aktuelle Tour hauptsächlich widmeten. Bereits zum zweiten Mal durften die Metalcoreler in diesem Jahr in München spielen, da sie im Frühjahr das Impericon Festival mit ihrem Auftritt beehrten. Vor einer deutlich kleineren, aber deshalb nicht weniger motivierten Menge performten die Deutschen ihre neuen Songs. Sehr eindrucksvoll und brachial knüppelten sie Songs wie „Endurance“ oder „Never Say Die“ durch den Club, weshalb das Publikum schnell zu einem ausufernden Moshpit angeheizt wurde. Sänger Dennis Diehl verstand es dabei, die besondere Aggressivität ihrer Musik zu unterstreichen. Für die anwesenden Metalcore Fans erfüllte dieser Abend alle Hoffnungen, die wahrscheinlich in ihn gesteckt wurden. Trotz des sagenhaften Jubels beim Headliner stachen dennoch eigentlich die Niederländer etwas mehr heraus, da sie es verstanden, die klassischen Stilelemente teilweise neu zu interpretieren und somit etwas Abwechslung in die Metalcore Landschaft brachten. Man kann gespannt bleiben, was man in Zukunft von For I Am King hören wird!

Tour Setlist:

  • My Doom
  • Endurance
  • Never Say Die
  • Anthem for the Voiceless
  • The Beginning Of The End
  • My Own Sweet Hell
  • Levels
  • Coward King
  • Home is where the Heart is (Zugabe)
  • Arise (Zugabe)
  • Diamonds (Zugabe)

Text: Conny Pläsken