10 Jahre Nebelkrähe – Jubiläumsshow

10 Jahre ist eine lange Zeit – eine Zeit, auf die man als Band stolz sein kann. Das haben sich auch die Jungs von der Münchner Innovative Black Metal Band Nebelkrähe gedacht, weshalb sie zu Ehren ihres Jubiläums einen Konzertabend geplant hatten. Mit ins Boot holten sich die Münchner lokale Unterstützung: Chaedrist und Hailstone.

Hailstone

Als zweite Band des Abends betraten Hailstone die Bühne. Die Münchner Death Metal Band wurde 2008 gegründet und hat schon die ein oder andere Neubesetzung hinter sich, was sie zu ihrem jetzigen Sound geführt hat: klassisch, schnell und voll markanter Härte. Obwohl die Kranhalle nur mäßig gefüllt war, ließen sich die Männer nicht ihre gute Laune verderben und heizten den Anwesenden gut ein. Sänger Daniel gab alles, die Metalheads zum Mitmachen zu animieren. Großen Respekt dafür, denn die Kunst ist es nicht ein großes Publikum zu begeistern, sondern ein kleines. Dies meisterten sie durchaus mit Bravour und knüppelten weiter fröhlich vor sich hin. Ein gelungener Auftritt der Münchner Underground Death Metaller, der sich wirklich sehen (und hören) lassen konnte.

Nebelkrähe

Nach Hailstone kam das, worauf alle gewartet hatten: der Jubiläums Gig von Nebelkrähe, die sich selbst dem etwas ungewöhnlicheren Subgenre des Innovative Black Metal zuordnen. Wie durch Zauberhand verdoppelte sich das Publikum (der ein oder andere stolze Elternteil war auch gesehen), was für die nötige Stimmung bei einem Jubiläum sorgte. Stilvoll und ganz in braun gekleidet betraten die weiß geschminkten Gentlemen die Bühne und läuteten die Feierlichkeit ein. Bei ihrer Darbietung von alten wie auch neuen Songs überzeugten sie die Anwesenden auf ganzer Linie. Ihr Sound wandelte sich dabei von anfangs noch etwas sanfter über verträumt/progressiv zu hart/mitreißend und erinnerte stellenweise an eine Mischung aus Dornenreich und Eisregen. Dazu beigetragen hat unter anderem der fiese und markante Gesang des Sängers – ein wahrer Entertainer –, der den eigenen Stil der Band harmonisch begleitet. Etwas gewöhnungsbedürftig waren allerdings die häufigen Stil- und Tempowechsel, die mitunter für die Bezeichnung „Innovative“ verantwortlich sein könnten. Nichtsdestotrotz haben Nebelkrähe es geschafft ihren ganz eigenen Sound zu kreieren, den sie mit ihrem stilvollen, nicht-schwarzen Auftreten untermauern. Genau dadurch hebt sich die Band etwas aus dem Sumpf des Black Metals hervor. Nach ihrem 75-minütigen Set bedankte sich die Band voller Freude gleich mehrmals bei ihrem treuen Publikum und setze mit „Ihr seid das beste Publikum, das wir je an einem 20. Januar hatten“ noch einen drauf. Ein voller Erfolg also für Nebelkrähe, die sich hoffentlich noch lange an diesen wichtigen Abend erinnern werden.

Text: Conny Pläsken